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Spekulation vermeiden + auf Substanz setzen

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Langfristige Investitionsstrategien trotzen politischen Unruhen

Seit Donald Trumps Amtsantritt am 20. Januar 2025 ist die politische Landschaft sowohl global als auch auf den Finanzmärkten in Bewegung geraten. Die Entscheidungen aus dem Weißen Haus halten uns täglich auf Trab, oft mit unvorhersehbaren Entwicklungen. Es wäre tatsächlich Zeitverschwendung, sich in Details zu verlieren, da morgen bereits neue Ankündigungen folgen könnten – sei es wieder ein neuer Zoll, eine einzigartige Erfolgsmeldung in Sachen Ukraine oder irgendeine andere Heldentat der US-Regierung.
Das Verhalten der politisch Verantwortlichen in den USA zeigt eindeutig ein Muster: Ausgeprägtes erratisches Verhalten ist das neue Normal.

Investitionsstrategien

Die grundsätzliche Ansicht, mittel- und langfristig an einer sinnvollen strategischen Ausrichtung festzuhalten und nicht jeder Mode hinterherzulaufen, besteht unverändert. Es mag sein, dass in den ersten Wochen dieses Jahres der DAX nennenswert gestiegen ist. Bei genauer Betrachtung stellt man aber fest, dass von den 40 Titeln des DAX, sich nur etwa 15% davon gut entwickelt haben. Alle anderen „plätschern“ vor sich hin. Das gleiche Phänomen sahen wir in den vergangenen zwei Jahren in den USA. Dort trieben die sogenannten Magnificent 7 die Indices wie S&P 500 und NASDAQ nach oben.

Aus diesen sich immer mehr selbst verstärkenden Effekten können unangenehme Situationen, sprich Blasen, entstehen. Kein Unternehmen der Welt rechtfertigt einen Preis (Kurs), für den der Investor einen viel zu hohen Multiplikator im Vergleich zum Gewinn bezahlen soll.

Spekulation am Beispiel Tesla

Tesla ist ein klassisches Beispiel für Spekulation und überhöhte Bewertungen. Trotz negativer Renditen in der Vergangenheit stieg der Kurs aufgrund von Spekulationen stark an, nur um später wieder zu fallen. In 2018 war das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) negativ, was auf erhebliche Verluste hinwies. In den folgenden Jahren schwankte das KGV stark, was die Volatilität und Spekulation um das Unternehmen zeigt.

Wir machen es kurz:

Tesla - Umsatzrendite und Eigenkapitalrendite

Nach positiven Jahren entwickeln sich die Zahlen in 2024 wieder schlechter: die Renditen fallen wieder klein einstellig aus und das KGV steigt auf 183.

Warum?

Ein Teil der Anleger kauft Instrumente wie ETF’s auf den Index MSCI World oder auf den S&P 500, in denen Tesla hoch gewichtet ist. Der erwähnte sich selbst verstärkende Effekt wird stärker und stärker, denn wenn immer mehr frisches Geld in wenige, hoch gewichtete Titel eines Index fließt, steigen deren Kurse überproportional.

Langfristiges Investieren vs. Spekulation

Der Aktienmarkt ist von Natur aus volatil und unberechenbar. Dies zeigt sich deutlich am Beispiel der Tesla-Aktie, die von Mitte Dezember 2024 bis Mitte März 2025 einen drastischen Wertverlust von 50% erlitten hat. Solche extremen Schwankungen verdeutlichen die Risiken, die mit dem Versuch einhergehen, kurzfristige Marktbewegungen vorherzusagen oder darauf zu spekulieren.

Erfolgreiche Investitionen in Aktien sind möglich. Worin man aber nicht erfolgreich sein kann, ist, den Markt vorhersagen zu wollen. Wir können es jedenfalls nicht, wenngleich wir wünschten, wir könnten es, denn es würde unsere Arbeit deutlich erleichtern. Stattdessen sollte der Fokus auf langfristigen Investitionen in Unternehmen liegen, die nachhaltige und möglichst berechenbare Erträge für ihre Aktionäre erwirtschaften. Diese Strategie steht im Gegensatz zu spekulativen Ansätzen, die auf kurzfristige Gewinne abzielen.

Auch politische Veränderungen kann niemand vorhersagen. Nicht wenige Investoren betrachten die jüngsten Entwicklungen in Europa und Deutschland und wünschten, sie hätten sie vorhersehen und mit schnellem Profit daran teilhaben können.
Aber warum? Warum schon wieder an Spekulation denken und sich ärgern, dass man bisher nicht oder vielleicht nur unterrepräsentiert partizipiert hat.

Herausforderungen und Chancen

Der bessere Weg, so meinen wir, ist, sich Zeit zu nehmen und in denjenigen Branchen Ausschau zu halten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit am ehesten von den enormen politischen Veränderungen profitieren könnten:

  • Infrastruktur: Investitionen in Infrastrukturprojekte könnten durch politische Initiativen gefördert werden.

  • Verteidigung: Die Verteidigungsindustrie könnte von erhöhten Ausgaben profitieren.

  • IT: Technologieunternehmen bleiben zentral für die wirtschaftliche Entwicklung.

  • Konsumgüter: Hoch profitable Konsumtitel bieten stabile Dividenden und sichere Erträge.

Fazit

  • Langfristige Investitionsstrategien sind der Schlüssel zum Erfolg.
  • Zeit ist ein wichtiger Bestandteil, wenn es um Geld geht.
  • Gute Ergebnisse entstehen nicht über Nacht.
  • Es ist wichtig, sich nicht von kurzfristigen Marktbewegungen beeinflussen zu lassen und stattdessen auf Substanz zu setzen.

Zum Schluss:

Die Ära Trump wird in 3 Jahren und 10 Monaten enden, und eine erneute Präsidentschaft ist aufgrund verfassungsrechtlicher Bestimmungen unwahrscheinlich. Gerade deswegen bleibt es wichtig, langfristig zu denken und nicht auf kurzfristige politische Entwicklungen zu reagieren.

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