Währungsrisiken spielen für viele Anleger eine zentrale Rolle – insbesondere in Zeiten, in denen der US-Dollar gegenüber dem Euro an Wert verliert und eine weitere Aufwertung des Euro erwartet wird. Für Investoren aus dem Euroraum mit einem hohen US-Exposure kann dies die Rendite ihrer Depots erheblich beeinträchtigen. Die Frage, ob und wie man das Währungsrisiko absichern sollte, ist dabei keineswegs trivial:
Während eine Absicherung vor weiteren Verlusten schützen kann, entstehen dadurch auch zusätzliche Kosten und mögliche Verzicht auf Währungsgewinne.
Ortay Gelen, Vermögensverwalter bei der AXIA hat in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass die Entscheidung zur Währungsabsicherung stets individuell getroffen werden sollte und von Faktoren wie Anlagehorizont, Risikobereitschaft und Portfoliozusammensetzung abhängt. Es gibt verschiedene Strategien und Instrumente, um das Währungsrisiko zu steuern – von währungsgesicherten Fonds bis hin zu eigenen Derivatgeschäften. Letztlich bleibt es eine Abwägung zwischen Sicherheit und Renditechancen, bei der eine fundierte Beratung besonders wertvoll ist.
Hier die Meinung von Ortay zu den Fragen eines Redakteurs zum Thema Währungsabsicherung.
1. Wie sinnvoll ist eine Währungsabsicherung zum Dollar und für wen eignet sich so etwas überhaupt?
Für uns als „Euro-Anleger“ kann eine Währungsabsicherung durchaus sinnvoll sein. Da historisch bedingt bei den meisten Anlegern ein erhöhtes US-Exposure (Stichwort MSCI World) festzustellen ist, wirkt sich die EUR/USD-Beziehung unmittelbar auf die Portfolios aus.
Dabei kann ein sich schwächelnder US-Dollar bzw. starker Euro zum USD negativ auf die Wertentwicklung auswirken. Die Währungsabsicherung eignet sich demnach sowohl für Privat- als auch institutionelle Anleger und im Besonderen für konservativ orientierte Anleger, die Wert auf Planungssicherheit legen. Auf der anderen Hand kostet die Währungsabsicherung i.d.R. etwas Rendite – daher können risikoorientierte Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont von 10+ Jahren weniger auf Absicherung der Währungsbeziehung setzen, da sich in einem langen Zeitkorridor die Währungsvolatilität tendenziell wieder nivelliert.
2. Welche Möglichkeiten/Instrumente gibt es für eine Währungsabsicherung und wann sollte welche eingesetzt werden?
Zur Absicherung stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung.
- Hedged-ETFs/Fonds mit Währungsabsicherung
- Innerhalb des ETFs/Fonds wir meist mithilfe von sog. Termingeschäften das Fremdwährungsrisiko abgesichert
- Gerade in schwankungsreichen Phasen vorteilhaft, vor allem dann, wenn die Zielwährung abwertet
- Ein praktisches Beispiel finden wir aktuell in der EUR-USD-Beziehung
- Devisentermingeschäfte
- Dies beinhalten sog. Optionen
- Hierfür zahlen Anleger eine Prämie
- Tritt der Fall (am Beispiel des Dollars) ein, gewinnt die Option an Wert und gleicht so einen Rückgang bei einem gehaltenen USD-ETF bzw. USD-Fonds aus
3. Was gilt es dabei zu beachten?
Wichtig bei Währungsabsicherungen ist der Kostenfaktor – denn Absicherungen sind nie kostenlos! Eine weitere Determinante ist die Laufzeit bzw. das Timing – denn Währungsbeziehungen können sich schnell ändern und so sollten Anleger ebenfalls ihre Absicherung regelmäßiger überprüfen.
Anleger sollten Währungsschutz nicht mit Inflationsschutz verwechseln. Mit einer abwertenden Währung gehen zumeist länderspezifische Risiken, wie Inflation, politische Unsicherheiten u.v.m. einher.
Quelle: Ortay Gelen für Deutsche Presseagentur, 10.06.2025