Die Börse wird zunehmend von geopolitischen und wirtschaftlichen Ereignissen beeinflusst – das zweite Quartal 2024 war da keine Ausnahme. Welche Auswirkungen diese Ereignisse auf die Börsen haben können, haben wir bei der Portfoliosteuerung bewertet & berücksichtigt. Dazu gehören geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Trends und andere Faktoren, die die Marktentwicklung beeinflussen können. So ging zur Mitte des zweites Quartals dem deutschen Leitindex DAX und seinen globalen „Geschwistern“ die Luft aus und Markteilnehmer haben die aktuell anhaltende Hausse genutzt um teilweise Gewinne mitzunehmen. Vor dem Hintergrund der momentanen Euphorie rund um das Thema Künstliche Intelligenz, hat es NVIDIA sogar temporär geschafft Apple und Microsoft als teuersten Aktienunternehmen der Welt abzulösen. Jedoch hielt die Tabellenführung nicht lange, denn es macht sich zurecht Verunsicherung breit wie fundamental gestützt die Bewertungen von NVIDIA & Co. sind. Es stellt sich zu Recht die Frage:
Wie viel höher kann es noch gehen?
Der positive Markttrend ist weiterhin intakt und wird durch die historische Handlung der europäischen Zentralbank, welche erstmal vor den Amerikanern eine Zinssenkung vorgenommen hat, unterstützt. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden US-Wahlen ist seitens der Federal Reserve (FED) von keinen negativen Überraschungen auszugehen. Weiterhin nehmen die Zinsentwicklung und die Notenbankpolitik einen richtungsweisenden Einfluss auf die Kapitalmärkte.
Um die Aktienperformance im letzten Quartal besser zu verstehen, haben wir verschiedene Faktoren analysiert, die darauf Einfluss genommen haben. Dazu gehören sowohl externe Impulse wie globale Ereignisse und politische Entwicklungen als auch interne Unternehmensfaktoren wie Gewinnmeldungen, Fusionen und Übernahmen. Indem wir diese Einflussfaktoren berücksichtigen, haben wir den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung besser nachvollzogen und konnten so die Zusammensetzung der Portfolien besser auf zukünftige Entwicklungen vorbereiten – sowohl unter Rendite- als auch Sicherheitsgesichtspunkten.
Der Erfolg einer Anlage liegt nicht im Timing, sondern vielmehr in seiner Struktur.
Das makroökonomische Bild wirft derzeit mehr Schatten als Licht auf die europäischen Märkte. In Anbetracht der laufenden politischen Entscheidungen wirkt der Wirtschaftsstandort Europa und im speziellen Deutschland unattraktiver im Vergleich zu anderen Ländern.
Hinzu kommt nunmehr: Die Präsidentschaftswahlen Frankreichs brachten die nationalkonservative Bewegung Rassemblement National (RN) deutlich nach vorne. Dies birgt die Gefahr, dass die Rassemblement National die französische Politik zukünftig mitgestalten und sogar blockieren kann.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die RN die absolute Mehrheit erreicht, wird derzeit zwar durch die sich jetzt formierenden lokalen Bündnisse reduziert. Im polarisierten Parlament wird eine konstruktive Politik jedoch kaum möglich sein und entsprechend werden die Sorgen um den französischen Haushalt die Märkte weiter umtreiben.
Es wird sich daher noch zeigen müssen, wie sich Unternehmen auf die sich ändernden Rahmenbedingungen anpassen können. Das trübe Wirtschaftsbild Europas bringt auf der anderen Seite günstigere Unternehmensbewertungen mit sich, welches einen antizyklischen Einstieg möglich machen. Im laufenden Jahr konnten die Aktienmärkte im Euroland grundsätzlich an der positiven Dynamik partizipieren und haben sich im zweiten Quartal 2024 ungefähr auf der Stelle bewegt. Bei Betrachtung für das laufende Jahr weist Euroland – gemessen am Stoxx 50 – weiterhin eine positive Wertentwicklung auf.
Hierbei erweist sich unsere Identifizierung von Top-Performern im Kontext zum makroökonomischen Wirtschaftsbild als vorteilhaft heraus. Unsere Analyse ermöglicht es uns, herausragende Unternehmen zu identifizieren, die das Potenzial für weiteres Wachstum haben, sowie solche, die möglicherweise Schwierigkeiten haben und daher mit Vorsicht betrachtet werden sollten.
Der anhaltende Trend im Technologiesektor hat ebenfalls im zweiten Quartal maßgeblich zur positiven Performance beigetragen. Im vergangenen Quartal haben wir zudem gesehen, dass nicht immer die Erwartungen der Anleger erfüllt werden – Stichwort Apple – und es wichtig ist rechtzeitig zu reagieren, sodass Gewinne gesichert, als auch Verluste minimiert werden.
Doch finden sich ebenso in der zweiten und dritten Reihe durchaus Unternehmen, welche eine gesunde Fundamentalstruktur aufweisen. Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl wird sicherlich Ausgangspunkt der weiteren Kapitalmarktentwicklung sein. Wir verfolgen die Geschehnisse hierzu sehr genau.
Vor dem Hintergrund der Nachwirkungen aus der Immobilienkrise hat die chinesische Politik weiterhin einige Hürden zu überwinden. Der neu dazugekommene „Zoll-Disput“ aufgrund subventionierter Preisvorteile im Bereich der E-Mobilität nimmt derzeit die Nachrichtenlage ein. China und Europa wollen momentan in Verhandlung über möglich Strafzölle treten.
Insgesamt betrachtet sind die Unsicherheiten noch hoch, was aus unserer Sicht eine mögliche Investition lediglich für antizyklisch und risikobewusste Anleger bietet.
Die Rentenmärkte waren im vergangenen Quartal weiterhin Schwankungen ausgesetzt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen bewegte sich im Laufe des Jahres zwischen 4,2-4,7%. Bei deutschen Bundesanleihen verzeichnen wir eine Stagnation der Rendite bei ca. 2,4%.
Der Abbau von Notenbank-Beständen und paralleler hoher staatlicher Emissionstätigkeit mahnt insofern zur Vorsicht. Richtungsweisend werden weiterhin die Notenbanken sein. Deren Inflationsziele von 2% dürften nicht im gewünschten Tempo erreicht werden. Die historisch vor der amerikanische FED getätigte Zinssenkung seitens der EZB bestätig unsere Annahme (s. Quartalsbericht Q1-2024). Dies bietet erfahrungsgemäß ein opportunistisches Umfeld für Kursgewinne.
Nach wie vor herrscht großes Interesse für die neue Anlageklasse Krypto. Das im April eingetretene Halving (s. letzten Quartalsbericht) hat insofern einen ersten positiven Impuls geliefert. Geht man von den bisherigen Halvings aus, so könnte in einigen Monaten eine neue Preisdynamik einsetzen. Auch hierbei gibt es viele Stolperfallen, die es zu umgehen gilt, wie bspw. die Auswahl einer soliden Krypto-Basis. Der Bitcoin-Kurs hat zuletzt deutlich nachgegeben und fiel sogar unter die psychologisch wichtige Marke von 55.000 USD. Was ist der Hintergrund?
Die insolvent gegangene Kryptobörse Mt.Gox teilte mit, dass eine vielzahl von Bitcoins an geschädigte Gläubiger übergeben wird, die seit Jahren auf eine Erstattung warten. Da diese Kryptoinvestoren häufig in einem frühen Stadium in Bitcoin eingestiegen waren, werden diese vermutlich die übergebenen Bitcoins verkaufen, um so erst einmal Gewinne zu sichern. Dies führt temporär zu einem Überangebot und logischerweise gibt der Kurs nach.
Die Einbindung in geringer Gewichtung kann durchaus nützlich für die Gesamtrendite sein. Hierfür haben wir Wege gefunden, wie Sie durch Nutzung verschiedener Unternehmensbranchen nicht unmittelbar vom Bitcoin abhängig sind und dennoch an der allgemeinen Marktdynamik partizipieren können.
Der anfänglich dynamische Start ins Jahr 2024 pausiert derzeit. Die chinesischen Aufkäufe von Gold, welche maßgeblich für die positive Entwicklung verantwortlich gewesen sind, werden aktuell nicht mehr in gleicher Höhe vollzogen, was sich ebenso am stagnierenden Goldpreis ablesen lässt.
Der insgesamte Trend ist dennoch intakt. Eine Einbindung in Portfolios kann durchaus, im Sinne der Absicherung und Nutzung weiterer Kurssteigerungen, vorteilhaft sein. Aufgrund der angestiegenen geopolitischen Spannungen, jüngst zwischen Israel und Iran, ist durch die Nachfragesteigerung nach Öl von weiteren Preisauftrieben zugunsten von Öl auszugehen.
Im Kontext der Elektromobilität und einer immer nachhaltigeren Wirtschaft entwickelt Kupfer derzeit eine positive Dynamik. Gesamtheitlich betrachtet ergibt sich so ein positives Bild für Rohstoffinvestoren, die somit weitere Kursgewinne möglich machen. Bei Betrachtung der Renditen darf man jedoch nicht vergessen, dass diese mit teilweise hohen Schwankungen von bis zu 40% einhergegangen sind.
Vor dem Hintergrund der Kapitalmarktbedingungen zielen wir grundsätzlich zu allererst den Vermögenserhalt an und steuern das Portfolio aktiv durch unklare Marktphasen.
Notenbankpolitik, Inflation und die US-Präsidentschaftswahl stehen auch in den kommenden Monaten im Vordergrund. Die geopolitische Lage birgt weiteres Potenzial, was Märkte unter Druck bringen könnte. Gerade im Hinblick auf die ausgehende Präsidentschaftswahl in Amerika und anschließender Reaktion.
Regionale Beimischungen helfen ein Portfolio besser zu diversifizieren. Auch neu aufkommende Trends, z.B. Wald- und Forstanlagen, profitieren von einer positiven Dynamik. Wie im vergangenen Marktbericht aufgezeigt, haben wir mit Blick auf das Risikomanagement die Portfolien erfolgreich um auftretende Risikofaktoren umsteuert. So konnten wir für Sie Opportunitäten am Markt aktiv nutzen und die vergangenen Kapitalmarktrücksetzer für den weiteren Aufbau Ihres Portfolios nutzen. Mit langfristigem Blick nutzen Anlegerinnen und Anleger dies für sich aus und sichern sich sukzessive günstigere Kurse für Ihr Portfolio. Auch findet die Einbindung eines Automatismus in Form einer monatlichen Sparrate bei immer mehr Kundinnen und Kunden Anklang, da hiermit das Portfolioergebnis sehr einfach verbessert wird bestmöglich.
Das Marktumfeld bleibt weiterhin herausfordernd. So werden wir mit Blick auf die bevorstehenden Monate (Inflationsentwicklung, Notenbankpolitik, US-Wahlen) mit Vorsicht vorgehen und die Vermögenssicherung priorisieren.
Wir bedanken uns für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen und freuen uns, auf die weitere Zusammenarbeit. Für Fragen steht Ihnen Ihr persönlicher Berater gerne bereit.
Ihr Team der AXIA Asset Management