oder auch…
… Trump 2.0 – Milliardäre übernehmen,
… Grönland wird 51. US-Bundesstaat,
… Gaza wird eine Chill Out Oase,
… morgen besiedeln wir den Mars…
Fast ist man geneigt, den Äußerungen der Trump’schen Administration nicht mehr zuzuhören, so abstrus sind sie zum Teil. Jeden Tag bekommen wir eine neue Idee zu hören.
Glücklicherweise haben die Staaten dieser Welt aus seiner ersten Präsidentschaft gelernt. Sie wissen, dass die Unberechenbarkeit des derzeitigen US-Präsidenten berechenbar ist. Ebenso seine Lust, einen Deal zu machen. Bekanntlich gehören dazu mindestens zwei Parteien. Mit sich selbst zu handeln, ist sinnentleert. Nicht schön, aus Sicht Trumps, ist, wenn sich die Gegenpartei nicht einschüchtern lässt, sondern dagegenhält. Letzte Woche haben Kanada und Mexiko gezeigt, dass sie das können. Die mexikanische Präsidentin hat Trump verkauft, dass sie die gemeinsame Grenze besser schützen und ca. 10.000 Soldaten zusätzlich zur Abwehr illegaler Migranten bereitstellen wird. Der Witz an der Sache ist, dass sie das ohnehin vorhatte. Kanada hat in Windeseile seine Bevölkerung aktiviert und mittels Öffentlichkeitswirksamer Aktionen – kauft einheimische Produkte – Widerstand geleistet.
Und dann ist da noch die Variante Japan.
Donald Trump sagte während des Gipfeltreffens mit Japans Regierungschef Ishiba, dass er das Land ganz großartig findet. Vor dem Hintergrund des japanischen Handelsüberschusses mit den USA von immerhin 70 Milliarden USD, einer der höchsten Überschüsse im weltweiten Handel mit den USA als Partner, ist das eine sehr bemerkenswerte Aussage. Wie konnte das nur geschehen? Hat sich der US-Präsident in seinem Refugium Mar-a-Lago einen Zen Garten zugelegt, um sich in asiatischer Gelassenheit zu üben? Wohl nicht. Es ist eher der Cleverness japanischer Regierungsbeamter zu verdanken, die ihren Premierminister gut gebrieft haben. Japan hat sich akribisch vorbereitet und gezeigt, wie man mit Trump verhandeln MUSS. Der japanische Premierminister sprach mit einer Stimme, die Trump vertraut ist und positiv besetzt. Er hielt zum Beispiel während einer Pressekonferenz ein Buch über Trump in die Höhe, auf dessen Cover die „Heldengeste“ nach dem missglückten Attentat zu sehen ist. Diese Handlung flankierte er mit klugen Worten wie „…Sie standen auf und erhoben Ihre Hand in den Himmel.
Dieses besondere Foto wird in Erinnerung bleiben“… (Quelle NZZ Online vom 08.02.2025). Des Weiteren verspricht Japan, dass ohnehin einer der größten Investoren in den USA ist, seine Investitionen auf eine Billion USD auszuweiten. Konkretes Beispiel: das japanische Tech-Unternehmen Softbank hat die Führung beim Stargate-Projekt übernommen, bei dem Softbank, die US-Techschmiede Open AI (ChatGPT) und der IT-Dino Oracle 500 Milliarden USD in die Entwicklung künstlicher Intelligenz mobilisieren wollen.
Schlussfolgerung:
Sei selbstbewusst und kenne dein Gegenüber. Einen kühlen Kopf zu bewahren und geschickt vorzugehen, scheint die bessere Vorgehensweise zu sein, als sich in Beschimpfungen oder Untergangsszenarien zu üben.
Wer jetzt denkt, dass damit die Überleitung zu deutschen Verhältnissen eingeleitet wird, liegt richtig.
Inzwischen ist bekannt, dass Robert Habeck die Abschaltung von AKW’s auf Basis ideologischer Verbrämung beeinflusst hat. Es ist bekannt, dass Sarah Wagenknecht ihre politische Zukunft vom Ausgang der Wahlen am 23.Februar 2025 abhängig macht (wovon sonst) und das dem BSW, dass gerade einmal 2.000 Mitglieder hat, hochrangige Vertreter entfliehen (warum nur), dass sich die SPD in internen Kämpfen verstrickt (Lars Klingbeil wollte nicht, dass Olaf Scholz erneut für die Kanzlerschaft kandidiert), dass sich Mitglieder der FDP Bundestagsfraktion dem Fraktionszwang bei Abstimmungen entziehen, dass die CSU ihrer großen Schwester nun vollumfänglich vertraut usw.
So reagieren die Kapitalmärkte
Doch zurück zum Anfang – Trotz all der genannten Entwicklungen, die anstrengend sind, ist es eine gute Lösung, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Kapitalmärkte tun das. Seit Jahresanfang steigen die Kurse, von kurzen Aussetzern (DeepSeek – „Schock“) abgesehen. Sie orientieren sich nicht an verrückten Ideen oder innerparteilichen Auseinandersetzungen, zumal sich die globalen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse nicht erst nach der Wiederwahl Trumps verändert haben. Sie orientieren sich an den Unternehmen dieser Welt, aus denen letztlich unser Wohlstand entsteht. In den vergangenen Wochen haben viele Unternehmen die Daten zu den Ergebnissen des IV. Quartals 2024 veröffentlicht. In Summe sahen die alle positiv aus, teilweise wurden die Erwartungen deutlich übertroffen.
Die Depots haben sich entsprechend im bisherigen Verlauf des noch jungen Jahres gut entwickelt. Wir trotz der guten Ausgangslage nicht blind. Wir verfolgen die Entwicklungen täglich und sind mental auf Rücksetzer eingestellt. Das drückt sich unter anderem darin aus, dass Instrumente nennenswert zum Einsatz kommen, die von der zunehmenden Volatilität (Schwankungsbreite) profitieren. Sie glätten die Schwankungsbreite der Depots und sorgen damit für Ruhe, was es erleichtert, den erwähnten kühlen Kopf wirklich zu bewahren.